Mein Therapieasatz basiert auf der tiefenpsycholgischen Richtung der Psychotherapie.
Die Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie geht davon aus, dass unser Denken, Handeln und Fühlen bis hin zu körperlicher Gesundheit nicht nur unserem Willen, sondern auch unbewussten Einflüssen unterliegen. Dies sind vor allem innere Konflikte, die im Leben eines jeden Menschen vorkommen und das spätere Leben dann besonders bestimmen, wenn sie in den ersten Lebensjahren auftraten. (Definition der deutschen Fachgesellschaft für Tiefenpsychologie)
Damit einher geht die besondere Wertschätzung der individuellen Persönlichkeitsentwicklung (Biographie), mit dem Bestreben, die persönliche und einzigartige Geschichte eines Menschen verstehen zu wollen. In diesem elementaren Prozess drückt sich gleichzeitig eine der wichtigsten Haltungen der Psychotherapie aus: die Akzeptanz bzw. das Nicht-Verurteilen, in der Überzeugung, dass jedes Individuum von Beginn an versucht, auf die beste Art und Weise mit den gegebenen Umständen zurechtzukommen. Entsprechend ist es ein wichtiger Schritt, sich zunehmend aus möglichen Schuldgefühlen und von destruktiven Selbstvorwürfen zu lösen.
An diesem Punkt bleibt man nicht stehen, sondern betrachtet vor dem Hintergrund der eigenen Entwicklungsgeschichte das jetzige Leben, die aktuellen Beziehungen und momentanen Schwierigkeiten.
Viele Symptome, die man scheinbar unverbunden an sich wahrnimmt, haben in diesen biographisch/ dynamischen Zusammenhängen zumindest teilweise ihre Ursache. Entsprechend werden auch Symptome nicht ausschließlich als dysfunktionale Verhaltensweisen betrachtet, sondern – bis zu diesem Zeitpunkt – noch als notwendige, teilweise kreative Lösungen unserer Psyche, um im Alltag funktionieren zu können.
Neben der tiefenpsychologischen Ausbildung habe ich zusätzlich eine weitere Therapieausbildung absolviert, die Logotherapie nach Viktor Frankl (Ausbildung bei Elisabeth Lukas). Hierbei geht es um die ureigene menschliche Sehnsucht nach einem tiefen Gefühl von Sinnhaftigkeit im eigenen Leben. Der Grundgedanke ist dabei die Annahme einer spezifisch menschlichen ,sogenannten “geistigen Dimension”, aus welcher heraus wir Menschen ein tiefes Streben nach Sinn in unserem Leben wahrnehmen. Wenn die Fähigkeit, den Zugang zu dieser geistigen Dimension zu bekommen aus verschiedenen Gründen blockiert ist, fehlt uns dieses Gefühl einer sinnhaften Existenz und wir können psychisch und körperlich krank werden. Im Umkehrschluss kann dies bedeuten, dass das Erkennen eines tieferen Sinnzusammenhangs uns dabei hilft, psychische und körperliche Herausforderungen besser zu bewältigen.
Da ich einige Jahre in der Psychiatrie auf der Reichenau gearbeitet habe, bin ich dort mit verschiedenen Behandlungssystemen in Kontakt gekommen. Unter anderem ging es dabei um die Behandlung von Borderline Erkrankungen mit Hilfe des DBT ( Dialektisch Behaviorale Therapie nach M. Linehan) sowie um wichtige Einblicke in die Funktionsweise von Störungen aus dem psychotischen Formenkreis. Insbesondere den Punkt zu erkennen, an welchem eine ambulante Therapie vorübergehend durch stationäre Unterstützung begleitet werden sollte, war ein wichtiger Lernschritt in meiner beruflichen Entwicklung. Aber auch andere Ansätzen der Psychotherapie habe ich mit Patienten in der Psychiatrie als sinnvoll erfahren. Verhaltenstherapie im Allgemeinen schätze ich sehr, insbesondere interessante zusätzliche Bausteine wie die Achtsamkeit oder Schematherapie.