Die Paartherapie ist leider keine Kassenleistung, im Einzelfall kann jedoch der Partner bei einer laufenden Therapie vorübergehend zu den Sitzungen mit dazukommen. Natürlich stehen bei der Paartherapie alle Möglichkeiten im Vordergrund,  die gegenwärtige Krise zu überwinden und (wieder) einen Zustand der Nähe und Verbundenheit zu erreichen. Manchmal kann es jedoch auch ein Ziel der Therapie sein zu erkennen, dass es zur Zeit nicht mehr möglich ist, zueinander zu finden. Um dies herauszufinden, ist eine Paartherapie sehr hilfreich.

Meiner Erfahrung nach ist es tragischerweise oft so, dass lang aufgestaute Frustrationen und anschließende Trennungen durch offene und zugewandte Kommunikation hätten vermieden werden können. Die Sehnsucht nach Liebe und Verbundenheit ist meist sehr groß, der Weg dorthin scheint manchmal unerreichbar. Die Ehe ist vor allem ein langes Gespräch, sagt Nietzsche: Ein Austausch nicht nur über die alltäglichen Notwendigkeiten, sondern über das, was uns wirklich ausmacht. Durch das gegenseitige Verstehen der eigenen Gefühle, Gedanken und Bedürfnisse wird das Miteinander wieder lebhaft und erfüllend. Manchmal kann es in diesem Zusammenhang erst einmal notwendig sein, wieder einen Zugang zu den lange überhörten eigenen Bedürfnissen zu erlangen, um diese dann überhaupt aussprechen zu können. Im gegenseitigen Respekt vor der inneren Welt des Anderen besteht dann die Möglichkeit, sich wieder auf einer tieferen Ebene verstanden und dadurch verbunden zu fühlen.

Indikationen

Bei folgenden Konflikten kann eine Paarberatung/Paartherapie indiziert sein:

  • Kommunikationsstörungen
  • Abhängigkeits- und Autonomiekonflikte
  • Bindungsängste
  • Machtkämpfe
  • Beziehungskrisen nach Fremdgehen
  • sexuelle Unlust eines Partners oder beider Partner
  • sexuelle Funktionsstörungen
  • unerfüllter Kinderwunsch
  • Trennungswünsche / Trennungsängste

Die Paarberatung und Therapie bezieht sich selbstverständlich genauso auf gleichgeschlechtliche Paare.